LEADER: Förderprogramm zur Regionalentwicklung
LEADER ist ein Förderprogramm auf europäischer Ebene, das einen methodischen Ansatz zur Regionalentwicklung bietet. Es ermöglicht lokalen Beteiligten durch aktives Engagement ihre eigene Region mitzugestalten. Dieser Prozess startet mit der gemeinschaftlichen Entwicklung einer Strategie und führt zur Umsetzung ausgewählter Projekte. Auf diese Weise wird das regionale Potential optimal zur Förderung der Entwicklung einer Region eingesetzt.
In der aktuellen Förderphase (2023 – 2027) gibt es deutschlandweit 372 LEADER-Regionen, 21 dieser Regionen liegen in Rheinland-Pfalz.
In diesem kurzen Video wird auf einfache und klare Weise erläutert, was LEADER bedeutet und wie die Methode zur Regionalentwicklung in ihren Grundzügen funktioniert.
Wie kommt LEADER in unsere Region?
Die Einführung von LEADER in unsere Gegend erfolgt durch eine EU-Initiative, die darauf abzielt, ländliche Bereiche zu fördern. Diese wird durch die Verordnung über die Europäischen Strukturfonds (Artikel 31-34) geregelt und hauptsächlich von Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. LEADER fördert Projekte, die sich auf die wirtschaftliche Vielfalt, das Umweltbewusstsein und den sozialen Zusammenhalt konzentrieren.
Als Teil der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die sich der ländlichen Entwicklung widmet, bietet LEADER eine strukturierte Herangehensweise, um den spezifischen Herausforderungen in den ländlichen Gebieten der EU zu begegnen.
Die Implementierung von LEADER erfolgt auf verschiedenen Ebenen:
Die EU definiert Leitlinien und finanzielle Ressourcen,…
… die Mitgliedsstaaten übernehmen die Umsetzung auf nationaler und regionaler Ebene,…
… während lokale Aktionsgruppen den LEADER-Ansatz in den Regionen praktisch anwenden.
Wie funktioniert LEADER?
Die Unterstützung durch LEADER ist ausschließlich in dafür ausgewiesenen Regionen möglich. Diese Regionen sind durch gemeinsame naturräumliche, kulturelle oder wirtschaftliche Merkmale und Herausforderungen definiert und überspannen mehrere Gemeinden sowie oft auch Landkreise, um gemeinschaftliche Ziele zu verfolgen.
Um als LEADER-Region anerkannt zu werden, reicht eine Region eine Integrierte Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) ein. Diese Strategie legt dar, welche Ziele innerhalb der kommenden Förderperiode erreicht, wie diese umgesetzt und welche Ergebnisse erwartet werden sollen. Die Erarbeitung der LILE bezieht von Beginn an die Einwohnerinnen und Einwohner in den Regionalentwicklungsprozess mit ein, um Entwicklungsansätze zu finden, die sowohl zur Region als auch zu ihrer Bevölkerung passen.
Die Vertretung einer LEADER-Region übernimmt die Lokale Aktionsgruppe (LAG). Die LAG setzt sich aus Vertretern verschiedener Bereiche der Region zusammen. Dies umfasst Bürgerinnen und Bürger, Personen aus der Privat- und Sozialwirtschaft sowie Vertreter öffentlicher Institutionen. Dabei ist eine ausgewogene Vertretung von öffentlichen und privaten Partnern essentiell, wobei jedes Mitglied der LAG gleichberechtigt ist. Die LAG ist, zusammen mit dem Regionalmanagement, während der Förderperiode für die Realisierung der LILE zuständig.
Projektträger können Vereine, Privatpersonen oder öffentliche Einrichtungen sein, die durch die Realisierung von Projekten zur Stärkung verschiedener Sektoren in der Region beitragen. Die Förderwürdigkeit eines Projekts hängt primär von dessen Übereinstimmung mit der LILE ab. Die Bewertungskriterien sind transparent und der Auswahlprozess ist für alle nachvollziehbar.
Grundlage hierfür ist das Bottom-up-Prinzip, welches besagt, dass die lokale Bevölkerung die Entwicklung ihrer Region aktiv gestaltet und dabei die nötige finanzielle Unterstützung erhält. Mitbestimmung und Eigeninitiative stehen im Vordergrund. Der LEADER-Ansatz basiert auf der Überzeugung, dass lokales Wissen und regionale Identität Lösungen hervorbringt, die langfristig von der Bevölkerung unterstützt werden.
Von der Idee zum geförderten Projekt –
Wie funktioniert das eigentlich?
In der LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V. haben Einzelpersonen, Vereine und öffentliche Einrichtungen zu jeder Zeit die Möglichkeit, mit einer Projektidee das Regionalmanagement aufzusuchen. Das Regionalmanagement informiert dabei über grundlegende Fragen der LEADER-Förderung und die Vereinbarkeit der Projektidee mit der LILE. Eingereicht werden die Projekte im Rahmen sogenannter Projektaufrufe. Projektaufrufe finden zwischen ein und zwei Mal im Jahr statt und besitzen jeweils ein eigenes Förderbudget. Um ein Projekt einzureichen, muss ein Projektsteckbrief ausgefüllt und relevante Unterlagen zusammengetragen werden. Auch bei diesen Schritten begleitet und berät das Regionalmanagement die Projektträger. Die Unterstützung durch das Regionalmanagement steht Projektträgern während des gesamten Förderprozesses zur Verfügung.
Nach dem Stichtag eines Aufrufs werden alle eingereichten Vorhaben anhand eines Kriterienkatalogs bewertet und nach ihrer Bepunktung in einem Ranking sortiert. Die Bewertungskriterien sind öffentlich zugänglich und können jederzeit eingesehen werden. Die Entscheidung über die Bepunktung trifft der LAG-Vorstand. Die eingereichten Projekte stehen im Wettbewerb um die ausgerufenen Fördermittel und werden entlang des Rankings finanziell unterstützt. Ist die gesamte Fördersumme vergeben, können in diesem Förderaufruf keine weiteren Vorhaben gefördert werden.
Nach der Entscheidung durch die LAG muss ein positiv bewertetes Projekt im nächsten Schritt auf Landesebene durch die Aufsichtsbehörde bestätigt werden. Erst nach Zustimmung auf regionaler und Landesebene können Projektträger mit der Umsetzung ihres Projekts beginnen und ihre Region durch ein LEADER-Projekt bereichern.
Die Mindestfördersumme eines LEADER-Projekts beträgt 10.000 €, die Höchstsumme 200.000 €. Wichtig zu beachten ist, dass die LEADER-Förderung im Anschluss an die Umsetzung eines Projektes ausgezahlt wird, nicht im Voraus. Der Fördersatz variiert je nach Antragsteller und Bewertung des Projekts zwischen 40% und 75%. Ob die Förderung auf die Brutto- oder Nettosumme des Vorhabens gewährt wird, ist abhängig davon, ob Einnahmen erzielt werden oder nicht.